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Mauritius

Am 10.11.2022 geht mein Flug über Wien nach Mauritius ans andere Ende der Welt. Zeitzone um Zeitzone arbeite ich mich vor.  Ich habe 2 Tage in Hamburg mit der Familie verbracht, mein Rucksack umgepackt und dit & dat erledigt. Am Flughafen holt mich Lutz ab, wir schließen uns in die Arme und haben uns nach 6 Wochen, klar, viel zu berichten. Der erste Stopp zwischen Flughafen und der Unterkunft im Apartment in La Gaulette ist am Traumstrand St. Felix. Ich entledige mich meiner Klamotten und springe ins türkisblaue, kristallklare, warme Wasser. Oh man, was für ein Kontrast innerhalb weniger Tage. Dann geht´s weiter zur Unterkunft, die sehr schön am Hang liegt mit einer tollen Aussicht auf den Berg Le Morne. Das Apartment in einer Villa ist sehr schön, luftig und gemütlich, es fehlt an nichts und hat sogar einen Pool. Dort treffe ich auch auf Sascha und Zhaoyang, unsere Freunde aus ursprünglich Hamburg, die seit dem 30.09.2002 mit Lutz auf Mauritius sind. Sascha ist wie Lutz begeisterter Windsurfer und langjähriger guter Freund. Wir freuen uns zu sehen und zu drücken.

Wir brausen gemeinsam an den Surf Strand auf der Landzunge Le Morne, wo sich das Who´s who der Wassersportszene trifft. Es wird performed, die neuesten Techniken werden in Szene gesetzt, es ist sehr spannend alles zu beobachten und die Stimmung am Strand aufzusaugen. Wir haben unsere Bierchen mit am Strand und genießen den Sonnenuntergang am Strand. Es sind herrliche 25 Grad. Ich bin angenehm müde nach meiner letzten durchgeflogenen Nacht. Um 2:30 ist meine Nacht dann allerdings wieder zu Ende, Jetlag. Mein Körper hat 3 Tage zu tun, sich an die neue Zeitzone zu gewöhnen, dann schlafe ich wieder durch. 

An meinem ersten Tag auf Mauritius gehen wir gemeinsam den ersten Trail zu den 7 Cascaden (größere und kleinere Wasserfälle) und springen juchzend ins Wasser des ersten Wasserfalls. Auch die Aussicht in das dschungelhafte Hinterland ist entzückend. Großartig, dass die "Windsurfer" diesen Trail rausgesucht haben und sich ebenso an dem Trail erfreuen wie ich. 😍

Die erste Woche vergeht schnell mit Streifzügen durch die Gegend und am Strand. 

 

Am heutigen Tag trennen wir uns, die Männer fahren zum Windsurfen an den Strand, Zhaoyang auf einen Markt in Port Louis, der Hauptstadt von Mauritius und ich entscheide mich auf Grund des halb bedeckten Himmels und der aus dem Grunde nicht so heißen Temperaturen, den Berg Le Morne Brabant zu besteigen. Ich habe meine festen Wanderschuhe in Deutschland zurückgelassen aber sehr gute Trail-Runner Schuhe dabei, leicht und flexibel biegsam. Kleiner Wermutstropfen, der Trail ist zumindest im ersten Teil stark von Europäern bewandert, im zweiten Teil, der sich fast senkrecht durch den Felsen nach oben windet, befinden sich zwar immer noch Kletterer aber gemäßigter. Dennoch ist es ungewohnt hier auf so viele Menschen zu treffen, nach meinen oft einsamen Trails in Neufundland/Kanada. Unter anderem findet hier auch kein herzlicher Austausch zwischen den Hikern statt, sowie ich es in Neufundland kennen und schätzen lernen durfte.

Es wird eine spannende und kletterreiche Erfahrung, die richtig Spaß macht. Die Aussicht ist überwältigend.

 

Wissenswertes:

Die Republik und Insel Mauritius liegt mitten im Indischen Ozean, etwa 900 km östlich von Madagaskar. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs. Felsige Küsten und wunderschöne Strände prägen die Landschaft. Sie hat eine Größe von 2040km² und 1,29 Millionen Einwohner. Die Hauptstadt ist Port Louis. Die meisten Menschen stammen ursprünglich aus Indien, gefolgt von der Bevölkerungsgruppe, deren Vorfahren Sklaven aus Afrika und Madagaskar waren und die sich oftmals auch mit Europäern gemischt haben. Die Kreolen. Dazu kommen Chinesen und Franzosen, somit lebt hier ein buntes Völkergemisch. Die offizielle Amtssprache ist Englisch, die Umgangssprache Morisyen, eine Kreolsprache, die viele Wörter aus dem Französischen beinhaltet. Da der Großteil der Bewohner aus Indien stammt, sind viele Menschen Hindus, gefolgt von Christen und dem Islam in seiner sunnitischen Ausprägung. Auf Mauritius gibt es eine bunte Welt von Flora und Fauna. Heimisch sind hier neben Fledermäusen und Flughunden, auch Papageien und andere zahlreiche Vogelarten. Ausgestorben sind inzwischen der Dodo und der Mauritiuspapagei, der zu den größten Papageienarten der Welt zählte. Seekühe und Riesenschildkröten sind vom Aussterben bedroht und leben heute ausschließlich in Naturparks aber nur noch in geringer Zahl. 

Es ist mit eine der Lieblingsinseln (ganz vorn natürlich auch Hawai) von Windsurfern, Kitern, Wingfoilern &Wellenreitern mitten im wärmsten aller Meere, dem indischen Ozean. Hinreißende Strände, durch Korallenriffe geschützte Lagunen, türkisblaues Wasser und ein reizvolles Landschaftsbild. Im Süden der Insel liegt der erstklassige Windsurfspot Le Morne.

Beim Wandern auf Mauritius locken Vulkanlandschaften, tropische Wälder und eine spannende Tierwelt.

 

Le Morne Brabant

Ein 556m hoher Berg im Südwesten der Insel. Am Fuße des Berges liegen Sandstrände aus Korallensand.

 

Wir haben uns in den letzten Tagen eine Thaimassage & Ölmassage im Apartment gegönnt. Ich habe eine Pediküre bekommen, die Füße wollen sich ja wohlfühlen und fein aussehen am Strand.😉Der Wind ist weg, somit ist sonnen, baden und mit dem SUP Board durch das türkisblaue Wasserpflügen angesagt. 

Einen weiteren Trail, der sich ca. 12km an der Küste auf den Sanneville Cliffs entlangwindet, erwandern wir. Zwischendurch gibt es einen kleinen Snack in einer traumhaften Location direkt auf den Klippen. Am Ende des Trails erwartet uns ein entzückender Mini- Wasserfall inmitten von Dschungelfeeling.

 

Für heute und morgen haben wir Frauen uns E-Mountainbikes ausgeliehen, eine wahrhaftig tolle Erfahrung für mich. Die Männer sind mit klassischen Mountainbikes unterwegs. Heute haben wir uns mit ca. 30-40km eingefahren, es war zweitweise bedeckt und windig, somit angenehm zu biken. Morgen geht es dann richtig auf in die Berge und das Hinterland.

Die Bike Tour, die wir uns ausgesucht haben geht durch die Berge, vorbei an einem Wasserfall und zurück an der Küste entlang, durch malerische kleine, trubelige Fischerdörfchen, an paradiesischen, von Palmen gesäumten Stränden. Wir sind von morgens um 09h bis ca. 16h incl. Picknick-Pausen unterwegs, haben eine Menge Spaß und es gibt viel zu sehen. Anstrengend ist es natürlich auch aber ich bin ja gut im Training durch meine Hikerei....stählerne Beine und starker Oberkörper durch die Rucksackschlepperei...😎...dazu kommen tägliche Yoga- und Pilates-Einheiten. Ich war selten so fit wie aktuell.💪Die Windsurfer natürlich auch...😁

 

2 Tage später machen wir uns auf in den Nordwesten der Insel, nach Grand Baie. Einst ein kleines, unscheinbares Fischerdörfchen, heute ein bunter Touristenort und könnte als die Côte d`Azur von Mauritius durchgehen. Grand Baie liegt an einer traumhaften Bucht mit türkisblauem Wasser in dem sich bunte Boote sanft wiegen. An den Straßen bieten Händler ihre Waren feil. Von frischem Fangfisch über bunte Tücher und handgearbeiteten Schmuck ist alles dabei. Es ist angenehm wuselig ohne dabei überfüllt zu sein und wir wuseln mit. Überall sind kleine Cafés und Restaurants, in einem davon direkt am Wasser, genehmigen wir uns einen kleinen Snack.

Wir befinden uns jetzt ca. 2,5 Stunden entfernt von unserer Homebase in La Gaulette, dem Südwesten der Insel.

Wir bleiben über Nacht in einem Apartment am Strand mit einer sensationellen Aussicht auf die Bucht. Da wir eine gemütliche Terrasse direkt mit Strandzugang haben, entscheiden wir uns dafür eine kleine lokale Menüzusammenstellung mit Meerblick auf unserer Terrasse zu uns zu nehmen. Auch nach Sonnenuntergang schlendern noch zahlreiche Menschen am Strand entlang, es wird noch gebadet in der Hoffnung auf Abkühlung, in den Strandrestaurants um uns herum spielt Livemusik. Wir schunkeln und wagen ein Tänzchen auf unserer Terrasse. 

Am nächsten Morgen stehen wir früh auf, um kurz vor 08h finden wir uns am Strand zu unserer gebuchten Katamaran-Tour ein. Wir sind 35 Leutchen, der Großteil Deutsche und Franzosen. Es geht auf zu einer 8 stündigen Tour zu 3 der Nordinseln, an Bord gibt es Snacks, Getränke, Lunch und Schnorchel Material. Mauritius ist umgeben von Korallenriffen und somit dicht besiedelt von einer bunten und artenreichen Unterwasserwelt in glasklarem, türkisfarbenem Meer. Auf 2 der Inseln können wir uns mit Strandspaziergängen, Inselerkundung und Schnorcheln austoben. Ein bisschen wir Robinson Crusoe, nur das wir wieder abgeholt werden. Am Mittag gibt es Lunch an Bord, die Crew besteht aus 4 engagierten, lustigen Mitarbeitern, die top organisiert sind. Am Nachmittag können wir uns auf offener See vor der 3ten Insel, die hauptsächlich aus einem Riesenfelsen und Höhlen besteht, die wunderschöne Unterwasserwelt erschnorcheln. Am späten Nachmittag segeln wir zurück zur Baie und machen uns nach einem erlebnisreichen Tag, langsam auf den Rückweg nach La Gaulette. 

Die nächsten 3 Tage gibt es Wind und die beiden Windsurfer sind nach einer Woche Windstille, heiß. 😉🏄

 

Während der Wind genutzt wird, machen wir Frauen uns zu einem mir ausgesuchten Trail durch den Ebony Forest (Ebenholz Wald) auf. Wir hiken ca. 3-4 Stunden und 9km durch Wildnis und angelegte Ebenholz Wälder. Ein wirklich ausnehmend schöner, entspannter und sehenswerter Trail im Nationalpark Black River. Mehr dazu unter Wissenswertes. Im Übrigen hat mich die Historie dieses Waldes schon 2016 fasziniert, als wir das erste Mal auf Mauritius waren.

 

Ein sehr privates und wunderbares Erlebnis möchte ich mit euch teilen bevor wir am 30.11.2022 weiter nach Bangkok reisen werden.

Lutz hat, als ich noch in Neufundland war, ein sehr sympathisches Windsurfer Pärchen kennengelernt, die ihm ein Zelt geschenkt haben mit dem Hinweis, damit eine romantische Nacht auf einer vorgelagerten, einsamen Insel mit seiner Freundin zu verbringen. 😍 Das haben wir auch umgesetzt. Wir sind mit 2 SUP Boards, dem Zelt und Proviant an einem späten Nachmittag aufgebrochen und haben einen wirklich sehr idyllischen Abend mit Sundowner und Lagerfeuer auf dieser sehr einsamen Insel verbracht. Tatsächlich leben dort nur Hunde, Mäuse, Flughunde, ab und wann verirren sich Fischer dorthin....und wir. 🤗

 

Wissenswertes:

 

Black River Gorges Nationalpark

Auf ca. 6-7 Hektar erstreckt sich der größte National von Mauritius. Der höchste Berg von Mauritius mit 828m, der Piton de la Riviére Noire. "Der schwarze Fluss" entspringt hier und mündet dann in den indischen Ozean. Der Nationalpark wird von ca. 160 Pflanzen und 28 Vogelarten, die es nur auf Mauritius gibt, bewohnt und besteht überwiegend aus naturbelassenem Regenwald. Auf dem Weg dorthin wird man durch eine entzückende, kleine Ortschaft namens Chamarel kommen. Berühmt ist der Ort für den 100m hohen Wasserfall und die siebenfarbige Erde. Wegen des vulkanischen Ursprungs der Insel, bildeten sich die verschiedenen Erdfarben bei der Umwandlung der unterschiedlichen Gesteinsschichten. Das gesamte Gebiet befindet sich in Privatbesitz.

 

Ebony Forest im Black River Nationalpark

Die Gründer, ein mauritisch-australisches Paar mit einer großen Liebe zur Natur haben von ihrem privaten Geld 50 Hektar Land gekauft, dass sie mit Unterstützung seitdem in einen Wald verwandeln. Dafür werden invasive Arten entfernt und neue, einheimische Arten, z.B. Ebenholzbäume gepflanzt.

Einst war fast ganz Mauritius von Wald bedeckt, heute ist es nur noch ein kleiner Rest. Einheimische Arten sind besonders gefährdet. Die Europäer haben den Wald nach der Kolonisierung vor 400 Jahren abgeholzt um das Holz zu nutzen und Platz für Plantagen zu schaffen. Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1968 wurde noch mehr Wald gerodet um Platz für den Zuckerrohr Anbau auszudehnen. wichtigstes landwirtschaftliches Erzeugnis auf Mauritius. Heute sind nur noch 2 Prozent des ursprünglichen Waldes erhalten.

 

Am 30.11.22 um 15h geht unser Flug über Île de Réunion nach Bangkok. In Thailand werden wir den Norden und den Süden für einen längeren Zeitraum backpacked erkunden und uns in Bangkok von unseren Begleitern & Freunden auf Mauritius, Zhaoyang und Sascha verabschieden, da wir ab hier unterschiedliche Reisearten und Routen einschlagen.